In Fresno haben wir am nächsten Morgen in kompletter Entspanntheit all unser Zeug aus unserem bis dato besten Motel wieder ins Auto verladen. Und anschließend hieß es: Ab nach San Francisco. Doch auf dem Weg dahin gab es noch zwei Sachen, die wir sehen wollten.
Das Ganze war im berühmten Silicon Valley und nannte sich zum einen Google. Schließlich will man doch mal schauen, wo und wie das Headquarter des Unternehmens so ist, welches jedem ein Begriff ist. In die Gebäude selber ging es leider nicht rein. Dazu hatten wir keine Karten mit unseren Bildern, die sich Unternehmensausweise schimpfen. Von außen war aber auch das ein oder andere durch die Verglasung zu sehen. Auch die typischen Google-Räder, die sich zur freien Benutzung auf dem Gelände befinden, waren an der ein oder anderen Ecke zu sehen.
Mit diesen Eindrücken wollten wir auch gleich mal schauen, was Facebook auf seinem Anwesen so zu bieten hat. Schließlich befindet es sich nur ein paar Kilometer weiter nördlich. Doch dies war eine riesige Enttäuschung. Denn bis auf die Hand mit dem nach oben gestreckten Daumen am Eingang war sonst nichts weiter ersichtlich, was einen erkennen lassen hätte, dass man sich vor den Türen von Facebook befindet. Einen Besuch bei denen können wir daher nicht wirklich empfehlen. Es ist reine Zeitverschwendung.
Jetzt ging es weiter nach San Francisco zu Karls Apartment. Er ist ein Freund, den ich vor drei Jahren beim Couchsurfen in Sacramento kennengelernt habe. Er hat mich auch immer wieder mal gefragt, wann ich ihn endlich mal in seiner neuen Wohnung besuchen komme. Und das war diesmal endlich der Fall.
Nach einem kurzen Rundgang in seiner Wohnung machten wir beide uns an dem Abend auf in die Innenstadt. Diese ist nur einen Steinwurf von der Wohnung entfernt, sodass es ganz entspannt zu Fuß möglich war.
Am nächsten Morgen stand ein wenig mehr auf unserer To-Do-Liste, die es abzuarbeiten galt. Da war zum einen der Kauf der Tickets für einen Besuch auf Alcatraz am nächsten Tag. Dies haben wir auch gleich mit einem Besuch am Pier 39 verbunden, wo sich gut zweihundert Seelöwen auf den schwimmenden Inseln in der Sonne aalten und Laute von sich gaben, die Lutz die nächsten Tage immer wieder gerne zitierte. Ein Dank an die Seelöwen dafür.
Da die Stadt ja bekannt ist für ihre steilen Straßen, sind wir auch diese hoch und runter gefahren. Sie haben eine Steigung von teilweise bis zu 31,5 % (17,5°). Lutz versuchte auch mal auf einer solchen Straße, mit dem Wagen seitwärts einzuparken. Das war schon eine sehr komische Situation, wenn man sich auf einmal 90° seitwärts zur Straße befindet. Je nachdem, auf welcher Seite man aussteigt, hat man entweder das Problem, die Tür aufgehalten zu bekommen oder sie so festhalten zu müssen, dass sie nicht gegen das neben einem parkende Auto knallt.
Das Ein- und Ausparken unbeschadet überstanden, ging es weiter zur Lombard Street. Diese steile Straße ist für ihre Kurven bekannt. Auf 145 Metern besteht sie aus acht Kurven und ist daher eine der kurvenreichsten Straßen der Welt. Schneller als 15 km/h ist da auch nicht wirklich zu fahren.
Da sich der Nebel vom Vormittag den Tag über auch immer mehr verzogen hatte, war dann ein Spaziergang auf der Golden Gate Bridge mit wunderbarem Ausblick Pflicht.
Weil am nächsten Abend Halloween war und Karl zusammen mit uns auf die ein oder andere Party gehen wollte, mussten wir für uns noch ein Kostüm besorgen. Dazu bot sich gleich ein Besuch im Stadtteil Haight-Ashbury an. Dieser Bezirk ist ein Magnet für die alternative Gegenkultur in San Francisco. Und somit gab es auch sehr viele kreative Läden, die passend zu Halloween auch jeweils ein Kostüm für uns beide übrig hatten.
Mit diesen im Gepäck ging es mit einem perfekten Timing auf die Twin Peaks, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf die Stadt hat und man der Sonne beim Untergang im Pazifischen Ozean zuschauen konnte.
Zurück bei Karl hat er uns auch sein Kostüm für Halloween vorgeführt. Er hat sich als Bayer verkleidet. Das hat aber auch sicherlich damit zu tun, dass er in Deutschland geboren wurde und hier das ein oder andere mal im Jahr zu Besuch vorbeikommt.
Bevor am nächsten Abend Halloween gefeiert wurde, haben wir am Vormittag einen Besuch auf Alcatraz gemacht. Der Audioguide, den man am Anfang bekommt, führt einen durch das komplette Gelände und schildert einem auf beeindruckende Weise das Leben auf dieser Gefängnisinsel.
Mit der Fähre wieder zurück angekommen, machten wir uns weiter auf in den westlichen Teil. Bis zum Strand, wo jede Menge Surfer auf den recht hohen Wellen unterwegs waren. Zwar war das Wasser nicht gerade das wärmste, doch bis zu den Knien haben wir uns schon nass gemacht.
Durch den Golden Gate Park ging es auch zurück zu unserem Auto. Wieder bei Karl angekommen waren auch schon zwei Freunde von ihm dort, mit denen wir zusammen Halloween feiern wollten. Bei den zweien blieb es aber nicht. Es wurden immer mehr Leute, mit denen wir vorglühten und uns die Kostüme anlegten. Es blieb aber nicht nur alleine dabei, sondern auch die ein oder andere Blüte Cannabis wurde verraucht.
Gegen 21 Uhr ging es verkleidet und gut gelaunt in einen Club nach Downtown. Auf dem Weg dorthin fiel auch mal der Begriff ID-Card. Als Lutz das hörte, merkte er, dass er irgendetwas vergessen hatte. Im Versuch, einen neuen Rekord als Sprinter aufzustellen, war er recht schnell mit seinem Ausweis wieder zurück.
Im Club selber waren jede Menge unterschiedlichster Gestalten zu sehen. Aber Lutz und meinereiner schienen als Zombies bei vielen Leuten sehr begehrt gewesen zu sein. Wir mussten immer mal wieder für das ein oder andere Foto zusammen mit den Leuten herhalten.
Da in San Francisco um 2 Uhr morgens die Clubs schließen, machten wir uns dann zusammen wieder zurück zu Karls Apartment. Auf dem Weg dorthin gabelten wir noch zwei Mädels auf, die auch gleich mitgekommen sind. Dort haben wir alle noch bis fünf Uhr morgens mit mehr oder weniger geistiger Anteilnahme ein wenig getrunken und gequatscht.
Am nächsten Morgen zwischen den anderen wach geworden, hatte man so einen wohligen Cannabisgeruch in der Nase. Da hatte man beim Aufstehen gleich ein Lächeln auf den Lippen.
Dieser Tag war auch unserer letzter Tag, bevor es am nächsten Morgen zum Flughafen ging. Daher sind wir diesen auch ganz entspannt angegangen. Mit einem Spaziergang durch die Innenstadt ging es wieder bis ans Wasser. Dort haben wir am Strand ein wenig die Sonne genossen, bevor es mit der Cable Car zurückging.
Nachdem wir unsere Klamotten zusammengepackt hatten, gingen wir zusammen mit Karl und Chris (ein Freund vom Abend zuvor) noch in einen Burgerladen auf die andere Straßenseite. Am Eingang war jemand, der die Ausweise überprüfte. Da aber Lutz mal wieder seinen nicht dabei hatte und ich ja unsere Gemeinschaftskasse verwaltete, gab ich ihm aus meinem Portmonee schnell noch meinen Führerschein. Wollte ihn ja nicht die dreißig Meter zurückgehen lassen. Außerdem wollte ich testen, ob das so wie in diesen vielen Teenie-Filmen klappt mit den gefälschten Ausweisen und den falschen Fotos. Und siehe da: Lutz wurde reingelassen.
Vielleicht lag es auch daran, dass mir Lutz aus Türsteher-Sicht so ähnlich sieht. Schließlich wäre das nicht das erste Mal gewesen. Wir sind während unserer drei Wochen öfters angesprochen worden, ob wir Geschwister sind.
Am nächsten Morgen ging es früh raus. Denn um elf Uhr ging unser Flieger. Bei der Rückgabe des Wagens hatten wir rund 3000 Meilen (ca. 4800 Kilometer) auf dem Tacho. Das ist für die drei Wochen schon eine ordentliche Hausnummer.
Nun ging es von San Francisco über Vancouver und Frankfurt am Main zurück nach Berlin. Drei Wochen sind vorbei. Und somit schließt sich auch der letzte Blog dieses Trips.
Für eine kleine allgemeine Zusammenfassung gibt es auch das A bis Z von Lutz über die USA zu lesen.
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