Es war schon dunkel gewesen, als ich die Grenze zu Nevada passierte. Kurz dahinter hat einen auch schon das erste Casino angelacht. Naja, so ist das, wenn man in einen Staat fährt, wo das Glücksspiel erlaubt ist.

Auf meinem Navigationssystem waren irgendwann noch knapp 50 Kilometer bis zum Ziel angezeigt. Da kam auf einmal ein riesen Lichtermeer zum Vorscheinen. Das musste also Las Vegas sein. Dachte im ersten Moment, dass ich irgendwo außerhalb wohnen würde, da es bis zum Ziel schon noch ne ganze Menge war, doch dem war nicht so. Ich war nur knapp 12 Kilometer von Downtown entfernt. Meine beiden Gastgeber wohnten in einer Wohnanlage mit dem Namen Venicia und hatten in ihrem Haus noch 6 andere Couchsurfer gehabt. Die haben beide etwas aneinander vorbeigeplant. Doch das war absolut nicht schlimm gewesen.

Dieser Abend war der erste Freitag im Monat. Da findet das Art Festival auf den Straßen statt. Mit Livemusik und Performances jeglicher Art. Anschließend waren wir noch in einer Karaoke Bar. Da mein Gastgeber aber etwas getrunken hatte, durfte ich mit seinem viertürigen Pick-up Truck Chevrolet Silverado LT zurückfahren. War mal was anderes.

Am nächsten Morgen wurde mir gesagt, dass zu dem ganzen Gelände noch ein Pool mit Jacuzzi gehört, und all das sei rund um die Uhr begehbar. Das habe ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen, und so sind einige von uns auch gleich mal hingegangen. Und bei strahlendem Sonnenschein hat das schon Spaß gemacht.

35 Grad warmer Jacuzzi hin oder her. In Las Vegas muss man auch mal in eines der vielen Casinos gehen und sein Glück versuchen. Das haben wir auch gemacht und uns für die ersten Versuche mal gleich für das Mirage entschieden.

Die Couchsurferin aus Belgien hatte nach ein paar ersten Spielen am einarmigen Banditen noch ein paar Cent übrig genauso wie ich auch. Da man aber an dem Automaten mindestens 25 Cent für jedes Spiel brauchte, haben wir einfach beide zusammengeschmissen.

Jetzt fragt sich der ein oder andere, warum die ihre paar Cent zusammenschmeißen. Das liegt daran, dass hier nicht mit Bargeld gespielt hat, sondern mit Zetteln, die das Guthaben in Form von Barcodes ausspucken. Diese Zettel sind an allen Automaten einlösbar oder am Ende eben bei der Geldausgabe.

Um aber wieder mal zum Theman zurückzukommen: Aus unseren 25 Cent haben wir am Ende etwas mehr als 10 Dollar gemacht, was auch geteilt wurde.

Den restlichen Tag habe ich auf dem Strip verbracht. Natürlich auch vorbei am Bellagio mit seinem Wasserschauspiel alle halbe Stunde.

Am Morgen darauf war wieder der Jacuzzi die erste Anlaufstelle. Zusammen mit den anderen haben wir so den ganzen Vormittag verbracht, bevor es am Nachmittag zu den Red Rocks ging.

Vom dortigen Parkplatz führte ein Weg zu diese roten Felsen und ab da hat man sich seinen Weg selber gesucht. Man konnte überall rauf und runter klettern. Das war so ein Kletterspielplatz für Erwachsene.

Als die Sonne unterging, sind wir noch ein wenig höher gefahren um uns Vegas mal aus einer etwas anderen Perspektive anschauen zu können.

An diesem letzten Abend haben wir zusammen gegrillt und sind anschließend noch ein wenig im Jacuzzi versackt. Ich werde das irgendwie vermissen.

Am nächsten Tag habe ich mich weiter in Richtung Salt Lake City gemacht. Ich habe mich schon damit abgefunden, dass es etwas kälter sein wird, als die letzten Wochen. Doch als auf der Hälfte der Strecke das Thermometer die Null Grad Marke nicht übersteigen wollte, war mir langsam klar geworden, was mich die nächsten Tage erwarten wird.

Das ganze fing mit Schnee am Morgen darauf an. Aber hey: so habe ich dieses Jahr auch mal ein wenig Winter gehabt. Und irgendwie hat mir das Wetter auch gefallen. Die Luft war schön klar und frisch gewesen und es gab auch kein Wind, der die Kälte unangenehm gemacht hat.

So habe ich auf jeden Fall meine 2 Tage in Salt Lake City und was so alles dazu gehört genossen: ein Besuch des Salt Lakes, Downtown, ein Footballstadion von innen, die Bibliothek oder auch die Berge drum herum.

Dann stand die Fahrt durch die Sierra Nevada an. Habe mir vorgenommen die 800 Kilometer bis nach Reno durch zu fahren und mir dort ein Motel zu suchen. Hat auch mit einem kurzen Stopp vor einer der bekannten Salzwüsten geklappt. Reno kam mir ein bisschen wie klein Vegas vor: jede menge Casinos und Hotels. Aber die Temperaturen waren mit leicht über Null Grad nicht die selben.

Am nächsten Morgen hatte ich schön viel Reif auf meinen Wagen und fand die zugefrorenen Pfützen sehr toll. Es war mal wieder sehr frisch gewesen.

Nun habe ich mir auch den letzten Rest der Sierra Nevada in Richtung Sacramento vorgenommen.

Auf dem Weg dahin habe ich mir noch eine Empfehlung eines Couchsurfers angeschaut. Das war Incline Village am Lake Tahoe. Der Weg dahin führte wieder entlang enger und kurviger Serpentinen. Links und rechts davon war jede Menge Schnee, so dass ich auf knapp 2500 Metern Höhe bei etwas unter Null Grad einen Schneemann gebaut habe. Denn an Weihnachten in Sydney brauche ich das gar nicht erst versuchen.

Auf dem Weg nach Sacramento merkte ich wie die Höhenmeter abnahmen und die Temperatur zu. Abends angekommen habe ich mich bei 14 Grad auf fünf Meter über dem Meeresspiegel befunden. War doch ein guter Schnitt für einen Nachmittag gewesen.

Bei diesen Temperaturen war das Ausgehen mit meinem Gastgeber Karl schon ganz entspannend gewesen.

Zum Frühstück am nächsten Tag gab es ein Sandwich mit Erdnussbutter und Erdbeermarmelade. Hört sich für den ein oder anderen jetzt nicht so lecker an, doch kann ich nur empfehlen.

Bei 24 Grad sind wir zusammen durch Sacramento gefahren und habe mir dabei einiges zeigen lassen. Nun weiß ich auch, von wo aus Arnold Schwarzenegger regiert oder dass es jeden zweiten Samstagabend über die Straßen der Innenstadt verteilt eine öffentliche Kunstausstellung gibt.

Allzu gerne wäre ich noch länger geblieben, doch mein Zeitplan ist recht knapp bemessen, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich am nächsten Tag auf nach San Francisco zu machen.

Das Wetter dazu war einfach noch besser gewesen, als am Tag zuvor. Und die Aussichten für die nächsten Tage lassen mit durchschnittlich 25 Grad und Sonne nur gutes hoffen.

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