Da die Maschine erst um 10.20 Uhr zu unserem ersten von drei Flügen abgehoben hat, mussten wir uns nicht wirklich aus dem Bett quälen. Nach dem Treffen in der S-Bahn ging es dann schnurstracks Richtung Tegel. Als dann alle Formalitäten erledigt waren, hoben wir auch fast pünktlich Richtung Düsseldorf ab. Dort hatten wir auch nur etwas mehr als eine Stunde Aufenthalt, was zum Umsteigen locker ausgereicht hat.
Dann kam die lange Strecke über den großen Teich. Für Lutz war es der erste Flug dieser Länge. Denn weiter als über das europäische Festland hat es der Kleine bisher noch nicht geschafft.
Aber diese knapp neun Stunden hielten sich ganz gut aus. Es gab reichlich Getränke, für das leibliche Wohl war auch gesorgt, und die Mediathek ließ einem das Ganze auch gar nicht so lang vorkommen.
Endlich auf amerikanischem Boden angekommen, mussten wir am Flughafen von Chicago auch gleich die üblichen Einreiseprozeduren über uns ergehen lassen. Da der nächste Weiterflug nach Denver erst in zwei Stunden ging, haben wir uns die Zeit typisch amerikanisch vertrieben: Wir waren beim goldenen „M“.
Auf dem Weg ins Flugzeug für die letzte Etappe hat uns ein junges Mädchen angelächelt. Wir fragten sie, warum sie so lacht. Sie fand es lustig, endlich mal Deutsche sprechen zu hören, da sie selbst drei Jahre lang in der Schule Deutschunterricht hatte.
Mit einer halben Stunde Verspätung in Denver gelandet, sind wir auch gleich unser Auto abholen gegangen. Eigentlich haben wir Economy-Class gebucht, was so die Größe eines Suzuki Swift gehabt hätte. Doch „leider“ stand kein Fahrzeug dieser Art an dem Abend bei denen zur Verfügung, sodass wir uns dann doch für einen typisch amerikanischen Dodge entscheiden haben, den Lutz auch gleich fahren durfte.
Auf dem Weg zu unserem Gastgeber haben wir noch nen kleinen Zwischenstopp in einem kleinen Supermarkt gemacht. Schließlich brauchten wir noch was Flüssiges zum Befeuchten unserer Kehlen.
Dort angekommen, haben wir uns mit ihm noch ne Weile unterhalten und uns auch den einen oder anderen Tip geben lassen, bevor wir dann nach Ewigkeiten endlich mal wieder richtig schlafen konnten.
Am nächsten Morgen ging es bei strahlenstem Sonnenschein auch gleich in so ein typisches Diner, wo die Damen mit Kaffeekannen rumlaufen und einem den immer wieder auffüllen. Neben diesem gab es aber auch eine ordentliche Mahlzeit, die so richtig gut satt machte.
Bevor wir uns an diesem Nachmittag zum NFL-Footballspiel Denver Broncos vs. Jacksonville Jaguars auf den Weg machten, schoben wir unsere vollen Bäuche noch ein wenig durch die Stadt. Dabei sind wir auf allem Möglichen rumgeklettert, gesprungen und geturnt. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich nicht immer der alleinige Anstifter gewesen bin.
Irgendwann dann am Stadion angekommen (es waren noch zwei Stunden bis zum Anpfiff), waren dort schon Massen von Menschen, die auf den Parkplätzen ihre Grills ausgepackt hatten und zusammen mit der Familie, Freunden oder anderen Fans grillten, spielten, tranken und quatschten. Das scheint wohl zu einem solchen Spieltag dazuzugehören.
Vorbei an vielen anderen Zeitvertreibern vor dem Stadion haben wir auch unsere Plätze gefunden. Für Leute, die nicht ganz schwindelfrei sind, könnte es möglicherweise etwas komisch sein, so hoch zu sitzen. Die Aussicht zumindest war einsame Spitze.
Nach jeder Menge Show und Entertainment vor dem Spiel war dann auch pünktlich um fünf nach zwei der Anpfiff. Nach drei Stunden war es auch ein recht eindeutiger Sieg für die Denver Broncos. So wurde das Stadion zusammen mit knapp 76.000 feiernden Menschen verlassen.
Vorbei an den vielen Autos, die sich alle wieder auf den Weg nach Hause gemacht haben, ging es dann weiter durch den Stadtteil LoDo (Lower Downtown) in Richtung unseres Autos. Durch die Nacht ging es ganz entspannt zu unserem Gastgeber, aber nicht, bevor ich Lutz noch einen dieser typisch riesigen Supermärkte gezeigt habe.
Am nächsten Morgen musste es wieder ein Diner sein. Schließlich hatten wir uns an diese Art zu Frühstücken doch glatt gewöhnt.
Anschließend schlenderten wir noch ein wenig bei dem sonnigen Wetter durch die Stadt, besorgten uns eine Prepaidkarte fürs Handy und machten noch einen Abstecher zu Walmart, wo es den Ben&Jerrys-Eiskübel für 3,88 $ (ca. 3 €) gab. Und das war eine paradisische Sache für uns beide.
Am Nachmittag haben wir uns von unserem Gastgeber verabschiedet, da es für uns weiter ging.
Denver liegt ja bekanntlichweise genau eine Meile über dem Meeresspiegel, weswegen sie auch „Mile High City“ genannt wird. Doch dies war uns irgendwie noch nicht hoch genug. Daher machten wir uns auch auf den Weg nach Estes Park. Der Weg führte direkt durch die Rocky Mountains, was uns zeitweise auf eine Höhe von über 2800 Metern brachte. Die Aussicht entlang der Strecke war den ein oder anderen Zwischenstopp wert.
Einer dieser Zwischenstops war in Central City. Eine kleine Stadt, wo die Zeit scheinbar Ende des 19. Jahrhunderts stehengeblieben ist.
In Estes Park angekommen, haben wir uns mal den Luxus einer Lodge gegönnt. Natürlich typisch für die USA sind auch die beiden King-Size-Betten. Da kann man sich ordentlich breit machen.
Nun sind wir am Fuße des Rocky Mountain National Parks, wo wir morgen den ganzen Tag ein wenig wandern werden.
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