So, da bin ich mal wieder in Melbourne angekommen. Und es war sogar richtig angenehm eine Menge von Leuten um sich zu haben. Naja, was soll man von einem Hauptbahnhof auch anderes erwarten. Auf jeden Fall ging es ab ins Hostel und unter eine Dusche, aus der Wasser kommt, was man auch ohne bedenken trinken darf.
Bevor ich mich aber mit Abdulla getroffen habe, um meinen Job zu besprechen, hatte ich noch ein paar Tage für mich zum entspannen.
Musste mir auf jeden Fall mal den Albert Park anschauen, welcher 10 Minuten Fußweg entfernt war. Schließlich sollte dort in 3 Wochen die Formel 1 statt finden. Waren auch gut dabei gewesen. Der größte Teil stand schon. Bin das ganze auch mal zu Fuß abgelaufen. Mit nem Auto habe ich die Strecke ja schließlich schon abgefahren.
Am Donnerstag habe ich mich mit Abdulla in einem Café getroffen, um darüber zu sprechen, was er für mich zu tun hat. Ich sollte ihm einfach in seinem Office helfen und mal ein bisschen mit anpacken. Dazu zählten die komplette Garage entrümpeln, den Garten ein wenig zu bearbeiten, Türen basteln und einige Zimmer komplett zu bearbeiten. Leider war das ganze nicht so leicht, wie es sich am Anfang anhörte. Denn mit ein bisschen Spachteln war da nichts. Die ganzen Wände waren übersät mit Rissen. Das beste wäre gewesen, die kompletten Wände neu zu verputzen. Aber das wäre ja zu einfach. Die Wände waren am Ende noch das einfachste. Denn die Decke musste auch gemacht werden und diese hatte einen sehr schönen Stuck. Und mit sehr schön meine ich ganz viel Liebe zum Detail. Und das Verspachteln der Risse die dort durch gingen, war mit das zeitaufwendigste. Hat mich auch alles „nur“ drei Tage gekostet. Aber nachdem ich alles abgeschliffen hatte, war ich so was von froh, dass jetzt nur noch gestrichen werden musste. Da war das Bauen der Tür für die Garage ein reines Kinderspiel gegen. Mit diesen vielen kleinen und großen Arbeiten habe ich mir in Melbourne mein Geld verdient.
Natürlich war neben der Arbeit das ein oder andere passiert. Dazu gehörte mein Betthobbing. War zwar nicht so extrem wie in den USA, doch ein wenig fühlte es sich wieder so an. Denn nach zwei Wochen hieß es, dass in dem Hostel Bettwanzen gefunden wurden und die Leute aus den betroffenen Zimmern raus müssen. Dazu zählte natürlich auch Zimmer Nummer 17. Da es aber sonst keinerlei freie Betten mehr dort gab, mussten die meisten sich nach einer anderen Unterkunft umschauen. Am besten ist es, wenn einem diese Meldung Abends gesagt wird, wo ich gerade von Arbeit gekommen bin und nur ein wenig ausspannen wollte.
Habe die ersten Tage im Office von Abdulla auf der Couch geschlafen. Dort kam mir der Gedanke es doch wenigstens ein Mal in Australien mit Couchsurfing zu probieren. Entweder mich lässt jemand für ein paar Tage auf seiner Couch schlafen oder es geht ab in ein anderes Hostel.
Aber zum Glück hat sich Veronica bereit erklärt mir für zwei Tag ein Dach über dem Kopf zu geben. Da der Montag ein Feiertag war, hat sie mich Morgens sogar vom Office abgeholt. Sind kurz zu ihr gefahren um meine Klamotten abzulegen und anschließend ging es bei strahlendem Sonnenschein entlang der Küste Richtung Sorrento.
Auf dem Weg dort hin machten wir einen Stopp bei einer Käse- und etwas später bei einer Weinverkostung. Mit den Weinen konnte ich zwar nicht wirklich etwas anfangen, doch der Käse hat geschmeckt.
Abends haben wir zusammen mit ihrem Bruder bei einer spanischen Pfanne den Tag ausklingen lassen.
Nachdem wir am zweiten Abend noch zusammen in einer Bar etwas trinken waren, hieß es auch leider schon wieder am nächsten Tag Abschied nehmen. Es war eine recht kurze aber dafür eine sehr schöne und intensive Zeit.
Nun hieß es für mich auch wieder ab in das nächste Hostel. Die Lage stellte sich später als ganz genial heraus. Denn Michael, Steffi und ich wollten ja an einem Abend zu Paul Kalkbrenner aufs Konzert gehen. Und dieser Auftritt war in dem Club auf genau der anderen Straßenseite.
Die beiden wollten mir vor dem Konzert aber noch unbedingt ein Auto zeigen, welches sie sich am nächsten Tag anschauen wollten um es eventuell zu kaufen. Kaum standen wir davor und haben durch die Fenster geschaut, passte auf einmal ein Schlüssel von Steffi in die Fahrertür. Mit einem riesigen Grinsen haben die beiden mir erzählt, dass sie es schon länger haben und mich damit nur überraschen wollten. Ist denen auch gelungen. Hatte nämlich schon das ein oder andere Angebot von einem 4WD aus dem Hostel mitgenommen. Das hat sich ja also erübrigt.
Da die beiden vor unserem Trip noch das ein oder andere zu tun hatten und ich mir die Formel 1 anschauen wollte, haben wir uns darauf geeinigt später in Sydney zu treffen und von dort aus gemeinsam zu starten.
Denn wenn man schon mal während der Formel 1 in Melbourne ist, sollte man sich diese auf keinen Fall entgehen lassen. Konnte mir anfangs gar nicht vorstellen, was an vier Tagen alles passieren soll. Ein bisschen testen hier, ein bisschen qualifizieren dort und dann das Rennen. Doch da dort noch jede Menge andere Klassen vertreten sind, war an allen vier Tagen von um 11 bis 19 Uhr immer etwas los auf der Strecke. Das ganze habe ich mir natürlich trotz einer Erkältung angetan.
Natürlich lagen bei den Tickets auch Ohropacks mit dabei, doch ich habe mir die Formel 1 pur und ungefiltert angetan. Ich konnte mir schon denken, dass die Autos laut sind. Doch das war definitiv eine Lautstärke, die es in sich hatte. Man hat es jedes Mal bis in die Magengegend gespürt, wenn die Autos an einem vorbei geheizt sind. Und dabei habe ich bei dem Rennen noch nicht mal an einer der langen Geraden gesessen. Denn dort ist das alles noch nen Tick lauter.
An meinem letzten Tag auf dem Weg zur Arbeit war da so ein kurzer Moment: Der Himmel war bedenkt, es nieselte leicht, Laub lag auf dem Boden und die Luft … sie roch nach Herbst. Jetzt ist dieser auch das erste Mal hier bei mir angekommen.
Die Zeit meines zweiten Besuches in Melbourne ist jetzt auch schon wieder vorbei. Vier Wochen können irgendwie doch schon recht schnell vergehen. Aber dafür gibt es in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich jede Menge anderes zu sehen und erleben. Doch dazu das nächste Mal mehr.
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