Kaum mit all den schweren Sachen wieder zurück in Melbourne Downtown angekommen, ging es zu meinem ersten Job auf australischem Boden.
Jetzt hieß es für die nächsten Tage jeden Morgen mit den Velo Taxen zum Federation Square fahren. Von dort aus haben wir während den Australian Open Kunden der ANZ Bank kostenlos zu den Stadien gefahren.
Normal passen zwei Leute rein, doch leider waren auch sehr junge Teenager Besitzer eines Kontos bei der Bank. Und diese haben diesen Service sehr oft und zusammen mit all ihren Freunden in Anspruch genommen. So konnte es auch mal passieren, dass wir drei Leute hinten zu sitzen hatten. Zum Glück war auf dem Hinweg das erste Stück ein wenig Berg ab. So konnte man den Schwung ein wenig mit auf die folgende Gerade nehmen. Klingt ja fast wie bei der Formel 1 🙂
Aber wo es Berg ab geht, geht es zurück auch wieder Berg auf. Und das wurde zum Ende eines jeden Tages immer schwerer. Aber ich habe diese Zeit gut überstanden.
Wir haben die verschiedensten Leute unterschiedlichster Nationalitäten chauffiert. So ist mir wenigstens nicht langweilig geworden. Man hatte sich immer etwas zu erzählen, auch wenn sich die Sätze „Das hält bestimmt fit?!“, „Das muss anstrengend sein?!“ oder auch „Ist die Bezahlung wenigstens genug?“ zu oft wiederholten.
Was ich aber vermisst habe, war der zu erwartende Muskelkater. Viele haben mich danach gefragt, doch ich musste es jedes mal verneinen. Natürlich war ich am Ende einen Tages etwas ausgepowert, doch zum Glück war in der ganzen Zeit kein einziges mal etwas von meinen arbeitenden Muskeln zu spüren. Nach einer warmen Dusche, frischen Klamotten und etwas relaxen, ging es mir wieder richtig gut.
Natürlich habe ich neben dem Radeln auch noch einiges andere gemacht. Mit einem aus meinem ersten Hostel bin ich ins Casino gegangen. Es war das Crown Casino, welches das Größte der südlichen Hemisphäre ist. Er wollte sich einfach mal anschauen, wie die Leute Geld gewinnen und verlieren. Das hat mich natürlich auch interessiert. Im Casino angekommen und nach einigen Roulette- und Blackjacktischen später habe ich mich mit ihm über verschieden Strategien unterhalten. Er meinte, dass ich meine Strategie einfach mal ausprobieren sollte. Nach langem hin und her habe ich mich dazu breitschlagen lassen. Und es hat sich ausgezahlt. Nach einer knappen halben Stunde am Roulettetisch war ich um 25$ reicher gewesen. Das selbe haben wir zwei Tage später noch einmal gemacht. Diesmal aber nicht ganz so lang gespielt, denn 10$ waren auch genug. So hatte ich meinen Einkauf im Supermarkt wieder raus gehabt.
Entlang des Casinos und dem Flussufer, sind uns die riesigen Säulen aufgefallen, wo auf einmal Flammen herausschossen. Dieses Schauspiel gibt es jeden Abend immer zur vollen Stunde zu sehen und spüren. Noch auf der anderen Seite des Flusses merkt man die wärme der Flammen im Gesicht.
Zum Ende der Woche rief mich Pieter an und meinte, dass er sich auf dem Weg nach Melbourne machen wird, da in Sydney in Sachen Arbeit sich nichts ergeben hat. Das hat mich natürlich gefreut. Auch wenn ich arbeiten musste, haben wir uns Abends getroffen um ein wenig was zu unternehmen.
Aber zum Glück war ja auch irgendwann mein letzter Arbeitstag gekommen. Dieser fiel auf den Australian Day. An diesem Tag war ganz Australien auf den Beinen. Ich kann das auch verstehen, denn schließlich wird an diesem Tag eine Menge geboten. Doch leider hat es das Fahren nicht einfacher gemacht. Es glich alles eher einem Zick Zack Fahren. Denn man kann ja die Leute nicht einfach alle überfahren. Aber anders als gedacht, hielt sich der Andrang der zu chauffierenden Kunden in Grenzen, wodurch sich die krassen Tage vom Wochenende zum Glück nicht wiederholten. So vergingen die sechseinhalb Stunden auch recht schnell und mein erster Job in Australien war damit zu Ende gegangen.
Die nächsten Tage habe ich mich einfach ein wenig entspannt. Eric, Ahmed (zwei Arbeitskollegen), Pieter und ich haben das ein oder andere unternommen. Uns den einen Abend das Spiel zwischen Djokovic und Federer auf dem Federation Square angeschaut und einen anderen Abend waren wir auf dem Eureka Skydeck 88.
Am Wochenende war für Pieter und mich ein wenig Entspannen angesagt, denn schließlich ging es für uns am Sonntagabend zusammen mit einer anderen Backpackerin aus den Niederlanden mit dem Zug nach Kyabram. Dort werden wir gemeinsam am Montag bei 40 Grad im Schatten unseren nächsten Job antreten.
das nenn ich ma n Sandwitch !