Amarillo im Nacken, da breitete sich auch eine sehr öde und wüstenartige Landschaft vor mir aus. Diese begleitete mich auch bis hin nach Allbuquerque. Es waren mal mehr und mal weniger grüne Büsche zu sehen, und darin bestand auch schon der ganze Unterscheid.
Irgendwann in 1600 Metern Höhe bei meinem Gastgeber angekommen, wurde ich auch gleich mit auf eine Halloweenparty genommen. Hatte zwar kein wirkliches Kostüm, doch als Europäer bin ich gerade noch so durchgekommen.
Tags darauf habe ich mir die Stadt angeschaut und war von Oldtown sehr begeistert gewesen. Das ganze war in einem sehr schönen mexikanischen Stil gehalten. Mitten auf einem öffentlichen Platz fand auch gerade eine Hochzeit statt, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen habe.
Abends wieder zurück, ging es mit April, Alfonso und deren beiden kleinen Kindern gemeinsam Süßigkeiten erbeuten. Denn es war Halloween. Sie lebten in einer Einfamilienhaussiedlung, wo man noch jede Menge andere Kinder mit großen Taschen, Tüten oder Rucksäcken gesehen hat, die schon gut gefüllt waren.
Zu Hause wieder angekommen, wurde die Beute auf dem Tisch ausgebreitet und geschwisterlich geteilt.
Da mir 1600 Meter doch etwas zu tief waren, ging es am nächsten Tag auf den 3200 Meter hohen Berg, der sich vor den Füßen der Stadt befand. Von dort oben hatte man eine sehr gute Aussicht über die gesamte Stadt. Aber auch die Fahrt hinauf entlang der Serpentinen war ein kleines Abenteuer für sich.
Kaum ist man in einer Stadt angekommen, heißt es auch schon wieder Abschied nehmen. So richtig zum entspannen kommt man bei diesem ganzen Städtehobbing am Ende auch nicht.
Wieder vorbei an unendlichen Wüsten, hat es mich nach Flagstaff verschlagen, wo mir von meiner holländischen Gastgeberin auch gleich eine 50 Kilometer entfernte Stadt mit dem Namen Sedona empfohlen wurde.
Diesen Tipp habe ich auch mir am Morgen danach gleich zu Herzen genommen. Mein Navi zeigte für eine Strecke von knapp 50 Kilometern über eine Stunde Fahrzeit an. Habe mich wie immer darüber gewundert und bin einfach losgefahren.
Am Ende hat es länger als eine Stunde gedauert: Zum einen lag es an den vielen Serpentinen und zum anderen an den vielen Möglichkeiten anhalten zu können um die grandiosen Ausbklicke zu genießen.
In Sedona angekommen, musste ich meine Jeans gegen eine kurze Hose tauschen. Denn 27 Grad und strahlend blauer Himmel waren einfach mal der Grund dafür.
Die kleine Stadt war umgeben von jeder Menge riesigen Felsen, die so ein klein wenig auf den Grand Canyon eingestimmt haben.
Den Rest des Tages habe ich das schöne Wetter in Sedona genossen, bevor es dann wieder zurück nach Flagstaff ging.
Tags darauf habe ich mich auf den Weg zum Grand Cayon gemacht. Als meine ersten Blicke die Ausmaße des ganzen wahrgenommen haben, musste ich schon ein wenig staunen.
Nun habe ich überlegt, was man hier so in 24 Stunden machen könnte. Als erstes verschlug es mich nach Grand Canyon Village, wo ein schmaler Weg ins Tal führte. Nach ein paar Metern, sah ich alle Nase lang Leute mit riesigen Rucksäcken an mir vorbei laufen. Da fiel mir ein, dass es im Tal ausgewiesene Campingplätze gibt, wo die sicherlich auch die Nacht verbracht haben. Was ich aber bis dato nicht wusste, dass diese teilweise Wochen bis Monate im voraus ausgebucht sind.
Darüber machte ich mir aber keine Gedanken. Ich ging zurück zum Auto, habe alles wichtige in meinen großen Rucksack gepackt und dann auf den Weg ins Tal gemacht.
Es waren 1000 Höhenmeter zu überwinden. Nach gut 3 Stunden war ich auch irgendwie endlich froh unten angekommen zu sein. Von dort hatte man eine wunderschöne Aussicht entlang des Canyons. Man konnte den Colorado River ungefähr 300 Meter tiefer im Tal sehen. Und der Sonnenuntergang war auch sehr einmalig.
Jetzt war die Sonne weg und in knapp einer Stunde hätte man nichts mehr gesehen. Das Camp war 1,5 Meilen entfernt. Doch um mir dort sagen zu lassen, dass alles belegt ist, hatte ich auch keine Lust hinzugehen. So suchte ich mir zwischen den vielen großen Steinen und den Mengen an Kakteen eine ebene Fläche für mein Zelt. Die hatte ich dann auch schnell gefunden.
Als es dann komplett dunkel war konnte man diese unglaublichen Massen an Sterne sehen. So viele Sterne auf einen Haufen hatte ich bis dato nur auf Bildern bestaunen können. Es war unbeschreiblich.
Die Nacht selbst war später doch noch recht frisch geworden, aber mit mir alleine habe ich sie doch ganz gut überstanden. Nach dem Sonnenaufgang am nächsten Morgen habe ich auch den Weg zurück angetreten.
An der ersten Station wurde ich von ein Vater zusammen mit seinem Sohn auf einen heißen Kakao eingeladen. Da konnte ich natürlich nicht ablehnen. Trotz dieser längeren Pause und noch 2 kleinen weiteren, habe ich nur eine halbe Stunde länger gebraucht, als für den Weg nach unten, wo ich nicht eine einzige Pause einlegte. Das hat mich irgendwie ein wenig gewundert.
Aber mit jeder Menge Muskelkater in den Beinen, habe ich mich erschöpft aber glücklich ins Auto gesetzt und auf den Weg nach Las Vegas gemacht.
Einfach nur super
Man bin ich froh, dass du dein Wild-Campen gut überstanden hast!!! Stell ich mir irgendwie gruslig vor 😀
Du machst vielleicht Sachen!!^^
Aber ist ja gut, dass du diesmal an deinen Schlafsack gedacht hast *g*
Sebastian Supertramp
Du bist echt lebensmüde, so nah an den Abgrund zu gehen :o)
Beeindruckende Bilder!!
@Mel
Manchmal muss man für beeindruckende Bilder auch mal sein Leben riskieren 😉
Aber ich bin selbst froh das ganze überlebt zu haben. Wobei ich das aber jederzeit wiederholen würde.